Am 3. Juni 1950 beschließen 30 Musikanten unter Roman Gapps Führung den Probebetrieb wieder aufzunehmen und führen eine Gründungsversammlung durch. Seit dieser Zeit gibt es auch ein durchgehendes Protokollbuch, das gleichzeitig auch als Chronik dient.
Zu den Gründungsmusikanten zählen: Roman Gapp, Hansi Holzknecht, Erich Hafele, Urban Gapp, Josef Hafele, Otto Kapferer, Hubert Zimmermann, Wilhelm Zimmermann, Othmar Lutz, Erwin Lutz, Karl Zauscher, Rupert Mätzler, Albrecht Fink, Arthur Lang, Pepi Volgger, Franz Marthe, Karl Jäger, Hugo Jäger, Isidor Markt, Alois Markt, Valentin Wackerle, Pepi Scharmer, Roman Heiss, Hansl Volgger, Hansl Holzknecht, Hubert Holzknecht, Klaus Marthe, Alois Haider, Max Haider und Josef Brenner.
Zum Obmann wird Karl Zauscher, zum Kapellmeister Roman Gapp gewählt.
Im ersten Jahr ihres Wiederbestehens sind 142 „Proben bzw. Unterrichte“ verzeichnet. „Ausrückungen gibt es noch keine, da die Kapelle noch nicht spielfähig ist.“
Die Chronik vermeldet im darauf folgenden Winter 163 Proben „mit sehr gutem Besuch“. In diesen werden 3 Ouvertüren, 1 Walzer, 2 Lieder, 1 Charakterstück und 19 Märsche erarbeitet. Da am Ortsrand von Wildermieming ein neues, größeres Schulhaus gebaut wird, dient das „Alte Schulhäusl“ im Ortszentrum als Probelokal.
Am 5. August 1951 rückt die Musikkapelle Wildermieming zum ersten Male nach dem Kriege wieder aus. Es ist dies bei der Weihe der neuen Glocken (die alten waren während des Krieges konfisziert worden). Die Ausrückung erfolgt noch in Zivil mit weißem Hemd und Krawatte.
2 Monate später findet das erste Platzkonzert statt und am 25. November die erste Cäcilienfeier im Gasthof Hafele.
Auch das Silvesterspielen – ein Ständchen vor jedem Haus – wird wieder aufgenommen und bildet seitdem – neben der Subvention durch die Gemeinde – die jährliche Haupteinnahmequelle.
1952 erhalten die Musikanten eine graue Uniform im Stile eines Tiroler Anzuges, die vom Schneidermeister und Musikanten Alois Markt angefertigt wird.
In diesem Jahr erfolgt eine Aufnahme für Radio Tirol im Kinosaal in Telfs, ebenso im folgenden Jahr im Landesstudio Tirol in Innsbruck. Auch nimmt die Musikkapelle Wildermieming erstmals am Bezirksmusikfest in Inzing teil.
Damit ist der musikalische Betrieb wieder in Schwung gekommen und schon im Jahre 1952 werden 22 Ausrückungen verzeichnet.
Nun folgen die üblichen Aufgaben einer Dorfmusikkapelle: Proben, musikalische Umrahmung von Festen, Teilnahme an Prozessionen und anderen kirchlichen Anlässen, Konzerte in und außerhalb der Gemeinde, Veranstaltung von Wald- später Zeltfesten, Geburts-, Namenstags- und Hochzeitsständchen – wo immer es im Dorfe etwas zu feiern gibt, sind die Musikanten gern gesehene Gäste. Auch der letzte Weg so manchen Dorfbewohners wird mit einem Trauermarsch begleitet.